TeX Formulas

Montag, 16. September 2013

Apfelwahl

Hey Pacerland,

es ist an der Zeit mal wieder ein paar Zeilen über drei ganz spezielle Ereignisse zu schreiben. Zum einen habe ich schon vor einiger Zeit drei kleine Freunde gefunden. Und ich meine nicht die Abrafaxe, wie einige jetzt vielleicht gleich denken, sondern drei Kräuternäpfchen, mit Basilikum, Petersilie und Schnittlauch. Eventuell sollte der Leser kurz über das Wort "Näpfchen" nachdenken. Es ist lustig. Jedenfalls entwuchsen die drei ihren Behältern und ich dachte mir ein kleiner Balkonkasten ist das richtige neue Zuhause. Gesagt, getan. Damit habe ich dieses bewegende Thema aber nun wirklich erschöpfend abgehandelt.

Drei kleine Näpfchen.
Ein großer Napf.

Ein weiteres Großereignis ist die diesjährige Wahl unseres Parlaments. Nun sieht die deutsche Verfassung vor, dass alle vier Jahre die Menge des Volkes ganz offiziell Sympathiepunkte an die sich dieser Prozedur stellenden Parteien verteilt. Das hat zwar nur bedingt etwas mit der tatsächlichen Politik der nächsten Legislaturperiode zu tun, aber unsere Brust schwillt dennoch voller Stolz an, wenn wir von unserem aktiven Wahlrecht Gebrauch machen dürfen. Und wie es sich für einen guten Staatsbürger der Bundesrepublik gehört, habe ich die Briefwahlunterlagen bestellt, mein Kreuz bei der "Naturwissenschaftlichen Partei Deutschlands" gemacht, den Brief unzureichend frankiert und dann abgeschickt. Es folgt ein Beweisfoto.

Die Farbe des Briefkastens spiegelt eine der vielen Wahlmöglichkeiten wieder.

Und zu guter Letzt ist etwas wunderbares passiert. Beim gestrigen Lebensmitteleinkaufsbummel sind wir wie jedes Wochenende am Wolfe Tone Square vorbeigekommen. Dieser  Platz gleich neben der Fußgängerzone wird von mir immer eines kurzen Blickes bedacht, in der Hoffnung dort wieder die orangefarbenen Mädchen zu entdecken, welche vor einigen Wochen kostenlos Fantadosen verteilt haben. Denn Limo schmeckt mir gut. Aber diesmal waren zwar einige Zelte aufgebaut, aber nix war orange. Nichtsdestotrotz war der kleine Abstecher sehr lohnenswert.

Das Dublin Harvest Festival 2013 bot viel Information zu verschiedenen Community Gardens in Dublin und anderen Organisationen. Besonders bemerkenswert war der Stand von STOPFoodWaste. Diese Bewegung behauptet, dass in Irland ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen werden. Das klingt sehr erstaunlich, zumal ich vermute, dass das Wegwerfen des Kriebses eines Apfel nicht mit dazuzählt. Man erinnert sich sofort eines Freundes aus Binghamton, der schon damals 2003 aus ökologischen Gründen mit der Trendsportart Dumpster Diving liebäugelte. Damals erschien mir das etwas übertrieben, aber ein Drittel ist ne Menge zu Essen. Das ist beispielsweise einer von drei Äpfeln, womit ich schon beim nächsten Thema bin.

Ein weiterer Stand hat Äpfel verteilt. Nicht die vom Pferd, sondern die vom Apfelbaum. Und zwar aus großen Wannen. Man konnte soviel mitnehmen wie man wollte, was ich dann auch kurzentschlossen tat. Nach einer kurzen Verschniedelungsaktion am heutigen Sonntag wurden zwei Töpfe mit Kompott auf den Herd gestellt. Allerdings hat es nicht ganz so geklappt wie ich es aus dem elterlichen Haushalt kannte. Die Schniedel zerfielen nämlich deutlich schneller als gedacht und die einzig verbliebene Alternative war Apfelmus. In Ermangelung einer flotten Lotte musste das Haushaltsieb und eine Kelle herhalten. Es funktionierte auch ganz prächtig und nun stehen ein paar Behälter mit Apfelmus und -saft auf dem Fensterbrett.

Apfelprodukte zum Ärgernis unserer frischluftnächtigenden Nachbarn.

Ich hoffe nach einer so langen Blogpause ist das nicht zu viel Text, und der eine oder andere hat bis hierher gelesen. Also viele Grüße an alle.

Bisdenn,
Schaanie

Montag, 15. April 2013

Chopping Peter Hedgehog

Hey Pacerland,

was ist denn der "Chopping Peter Hedgehog"? Das haben sich meine Kollegen heute auch gefragt als ich ihnen erklärt habe, dass ich ab und zu doch mal ein Hackepeterbrötchen vermisse und auch auf kulturelle Besonderheiten wie den eben genannten "Hackepeterigel" hingewiesen habe. Dabei musste ich feststellen, dass der Verzehr von rohem Fleisch keine internationale Norm zu sein scheint und Bilder wie diese Google Bildersuche nicht bei jedem ein "Ach wie süß!" auf die Lippen zaubern.

Weiterhin kann ich den Versuch dokumentieren ein deutsches Bauernbrot selbst gebacken zu haben. Es als komplette Fehlleistung zu beurteilen, wäre unangebracht.

Brot.

Brot mit Käse.

Außerdem fanden am Wochenende zwei Veranstaltungen vor unserer Haustür statt. Zum einen kam es zu einer weiteren Demonstration gegen die Einsparungen aufgrund der Krise. Ich möchte hier keine persönlichen Meinungen einbringen, aber soweit ich es verstehe, ist den Iren unter anderem die Einführung eine Grundsteuer ein ziemlicher Dorn im Auge. Weiterhin, wird lautstark gegen "Austerity" (Sparsamkeit) protestiert. Mir als Beobachter von außen sind vor allem die imposanten Pferde der Gendarmerie aufgefallen.

Polizeier zu Pferde.

Die andere Veranstaltung war die derzeitige Händelwoche, Hauptgegenstand derselben ist es, auf der Strasse Passanten anzurempeln und Händel anzufangen. Wer es vermag den anderen für 30 Sekunden mit dem Rücken auf dem Boden zu halten, kann sich ein grünes Fähnchen an den Hut stecken. Im weiteren Verlauf der Woche bringt man denjenigen besonders viel Respekt entgegen, die viele Fähnchen auf ihrem Kopf vereinigen können. Ein lustiges Spiel also.

Natürlich war der letzte Absatz nur Spaß. Es geht vielmehr um Georg Friedrich Händel, der für einige Zeit in Dublin weilte und hier auch in direkter Nähe der Christchurch Cathedral sein Oratorium "Messiah" uraufführte. Bei einem kostenlosen Open-Air-Konzert am historischem Platze haben wir ein paar Minuten zugehört.

Den Abschluss soll wieder einmal ein Essensbild bilden. Diesmal der "Einschluchtenstaudamm", der den Blumenkohlwald vor den wogenden Nudelmassen schützt.

Einschluchtenstaudamm.

Damit wünsche ich allen eine wundervolle Woche,
Schaanie

Sonntag, 7. April 2013

Kartoffelwohnung

Hey Pacerland,

es ist schon ein paar Wochen her, aber ich habe noch einen besonderen Leckerbissen für euch. Und zwar nicht im übertragenen Sinne sondern ganz wortwörtlich. Ich lasse das folgende Bild die Geschichte erzählen:

Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln.

Ein weiteres Kurzanliegen von mir ist der Konsum. Und ich meine damit nicht die DDR-Handelskette oder den Verbrauch von Gütern im Allgemeinen, sondern  ich möchte eine Supermarkterfahrung teilen. Ich habe heute im Online-Angebot von Tesco Kloreiniger gesucht. Wieso in aller Welt gibt es 27 verschiedene Produkte? Einige davon unterscheiden sich noch nicht mal im Preis. Ich bin jedenfalls regelmäßig von dieser Situation überfordert.

Und da ich heute ein wenig Zeit übrig hatte, habe ich unsere Wohnung ausgemessen und verinternetted. Das Ergebnis seht ihr in folgendem Bild. Es sind sage und schreibe 35 Quadratmeter, wobei der eine Quadratmeter im Kabuff wohl nicht so ganz zu zählen ist.

Geräumige, modern ausgestattete 2-Zimmer-Wohnung in exquisiter Lage.

Unter dem angebenen Link könnt ihr auch im 3D-View durch die Wohnung laufen. Das hat bei mir nicht so ganz geklappt, was mich an das Jahr 1996 erinnert hat, als ich das erste mal einem dreidimensionalen Computerspiel gegenüber saß. Es handelte sich um Tomb Raider und nachdem in 15 Minuten Spielzeit mein einziger Kampf darin bestand mich im grau-grün-ockeren Polygongeflecht zurechtzufinden und mich nicht in einer Ecke um die eigene Achse zu drehen bis ich nicht mehr wußte wo oben und unten ist. Nunja, ich habe 3D-Spiele und die dadurch entstandene Freizeit habe ich natürlich in die Erledigung von Hausaufgaben gesteckt.

Soviel für heute, einen schönen Sonntag und bis demnächst,
Schaanie

Montag, 18. März 2013

St. Patrick's Day Parade

Hey Pacerland,

der heutige Feiertag präsentiert sich wenig einladend. Mit 5° Celsius im Außenbereich, leichtem Nieselregen und einem Himmel der sich vollständig in gedecktem Grau präsentiert, entscheide ich mich für einen weiteren Beitrag in diesem Blog.

Dabei möchte ich vor allem berichten, wie ich den St. Patrick's Day verbracht habe, der auf den 17. März und somit den gestrigen Sonntag fiel. Das ist auch der Grund, weshalb heute ein sogenannter "Bank Holiday" ist. Im letzten Jahr habe ich einen dieser völlig unerwarteten Feiertage auf Arbeit verbracht und konnte somit testen, ob man wirklich jederzeit ins Büro kann. Aber Erfahrungen sind ja dazu da, dass man dazulernt.

Um beim Thema Erfahrungen zu bleiben musste ich an diesem Wochenende feststellen, dass am St. Patrick's Day die Mehrzahl der Menschen auf den Strassen tatsächlich lustige grüne Mützen oder ähnliches tragen. Überhaupt ist die von mir sehr geschätzte Farbe grün in den letzten Tagen sehr präsent. Nicht dass ich auf folgendem Bild einen Unterschied sehen würde, aber Jessy hat mich darauf hingewiesen, dass die Christchurch grün angeleuchtet wird. Ich fragte mich natürlich sofort, wie sie eigentlich sonst angeleuchtet wird? Weiterhin gab es an diesem Tag weltweit viele Sehenswürdigkeiten die ebenso in Szene gesetzt wurden.

Christchurch Cathedral am Vorabend des St. Patrick's Day.

Da ich den eigentlichen Höhepunkt des Feiertages, die Parade, im letzten Jahr aufgrund eines Heimaturlaubes verpasst habe, wollte ich sie mir diesmal nicht entgehen lassen. Einige der Schlüsselszenen sollen im Folgenden anhand von Digitalfotographien veranschaulicht werden. Im Allgemeinen blieb mir Sinn und Zweck des jeweiligen vorbeifahrenden Objekts verborgen. Die Parade läßt sich grob in drei Kategorien einteilen:

1. Polizei, Militär und Feuerwehr
Nicht nur die entsprechenden Irischen Organisationen waren vertreten, sondern auch ihre Gegenstücke aus etlichen Ländern mit irischer Immigrationsgeschichte. 


Riesiger Irischer Wolfshund der Dubliner Feuerwehr.

Vorbeimarsch der Irischen Marine.

2. "Lustige Kostüme"

 Diese Kategorie lässt sich nur schlecht beschreiben, deshalb hier zwei exemplarische Bilder. Wenn es hier eine politische oder anderswie geartete Botschaft geben sollte, dann ist sie komplett an mir vorbeimarschiert. Die ersten drei Szenen kann man auch noch mit Emotionen wie "Oh, schön bunt" oder "Was für ein merkwürdiges Ding" begleiten, aber nach einer Weile, in der die Kälte langsam die Füße hochzieht, wartet man nur noch ab, ob denn als nächstes etwas besseres kommt.

Riesiger kanadischer Pullover.

Mittellustige und nur mittelsinnvolle Kostüme. 



3. Amerikanische Marschkapellen


Insgesamt ist erwähnenswert, dass in etwa die Hälfte der Parade aus Marching Bands amerikanischer High Schools oder Universitäten bestand. Dies erklärt auch, warum Dublin mehr oder weniger komplett von amerikanischen Touristen vereinnahmt war. Leider gibt es davon weder Bilder noch Videos, aber jeder kann es sich ja so in etwa vorstellen.

Da wir den abendlichen Trubel schon am Samstag haben auf uns wirken lassen, hatte ich die glorreiche Idee am Sonntag Abend ein ganz spezielles Essen zuzubereiten. Ich wollte nämlich unbedingt kleine Fleischbällchen mit Spaghetti haben. Wer kann jedoch ahnen, dass das Formen und Rollen der nervigen Kerlchen eine sehr ermüdende Sisyphusarbeit ist. Es schmeckte jedenfalls nicht besser oder schlechter als normale Beffstecks.

Nudeln mit Fleischbällchen.

Soviel vom St. Patrick's Day Wochenende aus Dublin,
Schaanie